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13.6.2024

Konkret nachhaltig! Ein Gespräch mit Myriam Rapior und Prof. Dr. Harald Grethe

Die Umweltstiftung Michael Otto hat das Format "Konkret nachhaltig!" ins Leben gerufen, um mit Expertinnen und Experten über Lösungsstrategien im Umwelt- und Naturschutz zu diskutieren. In dieser Episode begrüßen wir Myriam Rapior und Prof. Dr. Harald Grethe, in der es um Möglichkeiten für die Gestaltung einer zukunftsfähigen und naturverträglichen Landwirtschaft geht.

Zum Video: Konkret nachhaltig! Ein Gespräch mit Myriam Rapior und Prof. Dr. Harald Grethe

Das Gespräch wurde am 15.03.2024 aufgezeichnet.


Wie kann die Zukunft der Landwirtschaft aussehen? Welche Optionen gibt es für Artenvielfalt in der Landwirtschaft?

Die Herausforderungen sind vielfältig: Ernährungssicherheit, Klima- und Biodiversitätskrisen müssen gleichermaßen angegangen werden. Die jüngsten Entwicklungen zeigen jedoch, dass wirtschaftliche Interessen und Versorgungssicherheit oft im Vordergrund stehen, was Konsequenzen für Naturschutzziele hat.

Beispielsweise wurde 2023 die 4%-Bracheregelung ausgesetzt, was Landwirt*innen erlaubte, Weizen auf diesen Flächen anzubauen. Diese Regelung könnte bis 2027 fortgeführt werden, um wirtschaftlichen Interessen zu entsprechen und gleichzeitig Biodiversität zu fördern. Doch die GAP-Bürokratie und administrative Belastungen stellen erhebliche Hindernisse dar.

Eine Studie aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt zeigt, dass komplexe Förderauflagen und Unsicherheiten über deren Umsetzung Landwirt*innen abschrecken. Ein weiterer Faktor ist die unzureichende Entlohnung für ökologische Maßnahmen, was zu umfangreichen Protesten geführt hat.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hält an: Die Zahl der Betriebe sinkt, während deren durchschnittliche Größe steigt. Es braucht klare, verbindliche Zielvorgaben und Umsetzungspläne, um nachhaltige Landnutzung zu gewährleisten.

Initiativen wie F.R.A.N.Z. und toMOORow zeigen, dass systemische Ansätze funktionieren können. Doch es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine sozial-ökologische Marktwirtschaft ermöglichen und alle relevanten Stakeholder einbeziehen.

Für eine nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft ist es entscheidend, praxisnahe und unbürokratische Rahmenbedingungen zu schaffen, die ökologische und ökonomische Aspekte zusammenbringen. Nur so können wir erprobte Maßnahmen in die Fläche bringen und langfristig erfolgreich umsetzen.

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