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Förderungen

Arax-Niederung

In einem durch die Umweltstiftung Michael Otto geförderten Projekt hat der NABU im Jahr 2007 einen Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) für die Arax-Niederung erstellt. Infolgedessen wurde in einem der Untersuchungsgebiete, dem See Chor Virap, ein Schutzgebiet ausgewiesen und unter dem RAMSAR-Abkommen zum Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung ernannt. Armenien liegt im Südkaukasus und zählt aufgrund seiner zahlreichen endemischen Arten und vielfältigen Lebensräume zu den 36 Biodiversitäts-Hotspots der Erde. Das Land ist vorwiegend von semiariden bis ariden Berglandschaften geprägt. Durch seine Oberflächengewässer und Grundwasserreservoirs verfügt das Land dennoch über 70% der Süßwasserressourcen der Kaukasus-Region. Diese stehen allerdings unter einem hohen Nutzungsdruck: Etwa 80% des Ackerbaus sind auf Bewässerung angewiesen. Hinzu kommen industrielle, gewerbliche und häusliche Nutzungsansprüche. Die Folgen von mangelhaftem Wasserressourcenmanagement stellen sich in der Arax-Niederung, in der das Projektgebiet liegt, dramatisch dar. Mit einer Länge von 1.072 km ist der Arax der zweitgrößte Fluss des Kaukasus. Die fruchtbare Arax-Niederung spielt für die Landwirtschaft Armeniens eine Schlüsselrolle: ein überproportional hoher Teil der Produktion Armeniens findet hier statt. Neben seiner wirtschaftlichen Relevanz, haben der Arax und seine Niederung eine enorme Bedeutung für die landschaftliche und biologische Vielfalt Armeniens. Um die Überschwemmungsgebiete des Arax landwirtschaftlich nutzbar zu machen, wurden weite Teile der Niederung trockengelegt - mit gravierenden Folgen für die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung sind große Teile der ursprünglichen Überflutungsebenen stark degradiert – die natürliche Vegetation ist kaum noch vorhanden. In den für die Bewässerung genutzten Flüssen herrscht im Sommer starke Wasserknappheit, oft bleiben nur Rinnsale. Die regelmäßigen Überflutungen der Aue bleiben aus. Die Grundwasserstände sind unter anderem aufgrund des hohen Wasserbedarfs der Fischzuchten rückläufig.